Schindler, Nadine

Nominiert im Bereich Druckgrafik

Konzeptpapier „(Wasser-) Landschaften“

Ideenfindung
Durch meine besondere Beziehung zur Natur und zum Wasser beobachte ich immer wieder mit Begeisterung, wie sich mit den Lichtverhältnissen auch die Farben ändern und spontane Stimmungsbilder entstehen. Diese landschaftlichen Eigenarten habe ich durch Strukturen und Farbflächen im Holz- und Linolschnitt einfangen und künstlerisch umgesetzt.

Vorgehensweise
Ich begann experimentell, mit Farbübergängen zu spielen. Dabei orientierte ich mich nicht streng an dem Landschaftsverständnis von Zentral- und Farbperspektive, sondern reduzierte die Landschaft auf Flächen und Strukturen. Des Weiteren entschied ich mich zum größten Teil transparent zu drucken, um Farbmischungen und durchscheinende Strukturen erzielen zu können. Spannende Farbstimmungen nehmen hier gegenüber den grafischen Kontrasten an Bedeutung zu.

Parallel zu den beschriebenen Arbeiten wendete ich den verlorenen Schnitt an. Bei dieser Gruppe von Arbeiten war es mein Ziel, feine Farb- und Helligkeitsabstufungen, die ins malerische gehen, zu schaffen, um Effekte wie das Glitzern des Wassers oder Wasserspiegelungen druckgrafisch zu visualisieren.

Interpretation
Das Material Holz hat nicht nur technische Vorzüge, sondern ist für mich auch auf der semantischen Ebene von Bedeutung. Es ist ein natürliches, daher lebendiges und vergängliches Material. Auf der makrokosmischen Ebene ist das Holz an sich Bestandteil des natürlichen Kreislaufes von Gedeihen und Vergehen während aus der mikrokosmischen Sicht das Stück Holz genauso vergänglich ist wie der einzelne Mensch. Auf diese Weise findet sich das Thema des zeitlosen Kreislaufes, aber der Endlichkeit des Individuellen auch formal im Material wieder.

Denn das Vergängliche und das Momentane offenbaren sich in dem oben beschriebenen Anspruch, Farb- und Natureffekte künstlerisch umzusetzen. Sowie in der Natur als auch im Leben der Menschen sind einzigartige Stimmungen bzw. das Empfinden von Glück zeitlich determinierte Augenblicke, welche wegen ihrer Kostbarkeit genossen und bewahrt werden müssen.

Fazit
Die Perspektive und der Naturalismus wurden zugunsten von Farbe und Strukturen als wichtigste Gestaltungsmittel vernachlässigt. Dadurch konnten bestimmte, in der Natur vorkommende Effekte, wie das Glitzern der Wasseroberfläche, erzielt werden. Es sind stimmungsvolle Drucke entstanden, bei denen einmal ornamentale Strukturen und Farbkontraste und einmal malerische und naturalistischere Kompositionen im Vordergrund stehen. Die landschaftlichen Phänomene von Licht und Farbkontrasten, die Spiegel des vergänglichen Augenblicks und menschlichen Glücks sind, bilden den thematischen Schwerpunkt der Arbeiten.

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Persönliche Daten
Nadine Schindler
Schreberstraße 31
49080 Osnabrück

geb. 21.09.1987 in Magdeburg

Schulischer Werdegang
1993 - 1997 Grundschule Weitlingsstraße
1997 - 1999 Realschule Gutenberg
1999 - 2006 Hegel-Gymnasium, Abschluss: Abitur (2,0)

Studium
Oktober 2006 - September 2007 Studium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Studiengang Umwelt- und Energieprozesstechnik

Seit Oktober 2007 Studium an der Universität Osnabrück, Studiengang Kunstpädagogik und Kunstgeschichte im Zwei-Fächer-Bachelor

Praktika
Juli - September 2008 Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Bereiche Inventarisierung, Museumspädagogik und archäologische Fundzeichnung

Juli - August 2009 Freizeit- und Erholungszentrum Berlin (FEZ), Museumspädagogik im Bereich Kulturelle Kinder- und Jugendbildung

April - Mai 2011 Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück, Bereich Museumspädagogik/ Führungen anlässlich des EMAF 2011

Ausstellungen und Sonstiges
August - September 2007 Einzelausstellung, Aquarelle, Grafik, Aavalon, Magdeburg

März 2011 Gruppenausstellung über das Fach Kunst der Universität Osnabrück, Holz- und Linolschnitte, Radierungen, deutsch-niederländische Grafikbörse in der Stadthalle Vennehof, Borken

März 2011 Druckvorstellung (Tiefdruckverfahren), deutsch-niederländische Grafikbörse in der Stadthalle Vennehof, Borken